literarisches programm

Roman

von

Wolfgang Hermann Körner erzählt die Geschichte eines Menschen, der sich – wie der Autor selbst – in der Moderne eher heimatlos als geborgen fühlt. Hinter einer Lebensanschauung, die die Technokratie und die damit verbundene Entzauberung der Welt ablehnt, verbirgt sich der Traum von Befreiung, Anderssein und Emigration. Doch Zeit und Identität aufzugeben und in selbst erfundene Figuren zu schlüpfen, ist ein Vorhaben, das nur dem gelingen kann, der zuzugeben versteht: „Ich bin der eine oder andere in mir und in euch.“

In Kairo als Sohn einer deutschen Auslandslehrerin geboren, hat der Protagonist seinen Vater nie kennen gelernt. So denkt er sich eine Vatergestalt aus und schreibt sich dann selbst, in der Phantasie sein Geburtsland Ägypten aufsuchend, in diese Rolle hinein. Oder: Er lebt seit seiner Kindheit in einer engen dörflichen Umgebung am Rand der deutschen Gesellschaft. Doch sein Inneres entwickelt, von niemandem bemerkt, ein waches und kritisches Bewußtsein: Die vielen Stimmen im Kopf! Die Suche nach ihrer Herkunft! Die seltsame Logik der Verknüpfungen!