Literatur

Es war einmal im Zschopautal

von

In einer sächsischen Kleinstadt geschieht ein Mord, doch verschwindet die Leiche. Ebenso wird ein bedeutender Mann der Stadt vermisst, nur weiß niemand, wohin er verschwunden ist. Der dortige Polizist Werner untersucht beide Fälle und führt Befragungen durch, fungiert dabei als Erzähler und Hauptfigur und stößt gleich auf eine Serie von Rufmorden. Eine unterhaltsame Novelle, die zum einen fantasievoll ausgeschmückt ist und zum anderen auch eine Sozialstudie aufmacht über den Charakter einer Kleinstadt in Sachsen und seine Bewohner – mit Status quo zum Milieu – knapp 30 Jahre nach der Wende. Der Autor überzeichnet die realen Figuren und verleiht dem Roman damit surrealen Esprit.

François Maher Presley bricht mit der klassischen Krimidramaturgie; eine obligatorische Auflösung des Mordes zu liefern, scheint Presley nicht nur zu profan, vielmehr verfolgt er ein ganz anderes Ziel.

Manchmal ironisch, manchmal sarkastisch, aber immer auch dicht an der Wirklichkeit,- verarbeitet der Autor seine Besuche in der mittelsächsischen Stadt Waldheim bzw. die dortigen Begegnungen auf spielerische Weise und ist zuletzt Werner dabei behilflich, dessen Fälle zu lösen. Eine unkonventionelle Wendung, die homogen im Rahmen der Sprache sowie Mixtur aus realen und surrealen Noten aufgeht – literarisch.