Literatur und Engagement

Gedichte und Essays

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Edvard Kocbek (1904-1981), den Heinrich Böll als „den einzigen slowenischen Dichter spiritualistischer Herkunft“ bezeichnete, gehört zu den bedeutendsten slowenischen Autoren des 20. Jahrhunderts. Seine Auseinandersetzung mit dem Existenzia-lismus und seine Aufenthalte in Paris und Berlin machten ihn mit den wichtigsten phi-losophischen Strömungen der 1930er Jahre vertraut. Er propagierte eine Versöh-nung zwischen Christentum und Sozialismus; nach dem Einmarsch der Wehrmacht schloss er sich 1941 den Partisanen an. Umstritten ist bis heute, inwieweit er von Tito instrumentalisiert wurde, um das Christentum für das Regime zu gewinnen. Als er 1976 als Erster gegen die Massaker der Kommunisten in Slowenien – in einem Interview mit Boris Pahor – protestierte, rettete ihn nur die Intervention Bölls vor neuen Verfolgungen. Die von Lev Detela herausgegebene Anthologie enthält sowohl Gedichte aus allen Lebensphasen, als auch Tagebuchaufzeichnungen und seinen Essay über die Bedeutung Kierkegaards.