Lob der Reiselust

von

Nicolas Bouvier erschliesst uns die Lebensgeschichten der Schweizer ‚Weltenpilger‘, zu deren Familie er sich selbst zählt. Er schildert das Schicksal namenloser Auswanderer, das Leben von Persönlichkeiten, die wie er an claustrophobia alpina litten – Thomas Platter, Paracelsus, Jean-Jacques Rousseau zum Beispiel. Er zeichnet mit der Begeisterung und dem Scharfblick des unermüdlichen ‚Bildersammlers‘ das Porträt von Persönlichkeiten, die, vom Fernweh getrieben, über die Meere reisten, von orientalischen Märchen-erzählern oder von Schriftstellergefährten. Wenige Jahre vor seinem Tod schildert er seine Begegnungen von unterwegs, erinnert sich an Schriftsteller, die ihn geprägt haben, und lässt uns teilhaben an seiner ‚Erfahrung der Welt‘.

‚Bücher sind wie Wein. Manche müssen jung genossen werden, weil sie nicht das Zeug zum Altern haben. Anderen gibt man eine gute Prognose, um Jahre später feststellen zu müssen, dass die Zeit sie doch verdorben hat. Am erstaunlichsten aber sind jene Bücher, die bei ihrem Erscheinen verhalten wirken und ihre ganze Bedeutung erst Jahre, wenn nicht Jahrzehnte später entfalten. Eine von diesen seltenen Überraschungen ist zweifellos das Werk von Nicolas Bouvier.‘
Die Weltwoche