Lotti, die Uhrmacherin Unsühnbar

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Ein erstaunlich modernes Frauenbild ist zu entdecken: In „Lotti, die Uhrmacherin“ greift die Autorin auf ihre eigene Ausbildung als Uhrmacherin zurück. Lotti, sozial und beruflich gefestigt, wird trotz Liebesverwicklungen als unabhängige, selbstbewusste Frau geschildert. Gräfin Maria Dornach in „Unsühnbar“ hingegen scheitert als „österreichische Effi Briest“ an den ungleichen Lebensoptionen, die die Gesellschaft den beiden Geschlechtern zugesteht. Während ihr Vater wie ihr späterer Verführer ein ausschweifendes Liebesleben genießt, bedeutet eine Verfehlung für die junge Frau den Zusammenbruch ihrer ganzen Welt. Mit kritischem Witz vermisst Ebner-Eschenbach die gesellschaftlichen Handlungsspielräume junger Frauen.