LP

von

Ob zwei alte Männer sich gegenseitig der Verdammnis überantworten; ob Polizeistaffeln Jugendprobleme mit Tränengas und Knüppeln zu lösen versuchen; ob übersozialisierte Beamte im Auftrag einer aus der Kontrolle geratenen Staatsmaschinerie systematisch alle wodurch auch immer Verdächtigen beschnüffeln: immer ist die Angst vor der Offenheit und der Veränderung – letztlich die Angst vor der Freiheit des anderen – die treibende Kraft der Gewalt. Diese führt regelmässig in das Desaster, weil sie selber das Unglück ist, das vermieden werden soll.
Solche Entwicklungen haben das politische und gesellschaftliche Leben der letzten Jahrzehnte wesentlich geprägt. Ihre Überwindung würde dann unmöglich, wenn eine neue Angst um sich griffe: die Angst vor der Möglichkeit, keine Feinde mehr zu haben.