Märchen für Erwachsene

Hörspiele, Essays und andere Texte

von

Nun erstmals in einem Band: Franz Fühmanns Hörspiele nach den Brüdern Grimm. Sie entstehen in den letzten Monaten seines Lebens, werden von einem Menschen geschrieben, der nicht wenige der Wirrnisse des Jahrhunderts erfahren und zeitweise mitgetragen hat. Ausdrücklich sind sie „nur für Erwachsene“ deklariert, zu Recht: In ihnen regiert die Angst; ihre Figuren, egoistisch bis zur Brutalität und voll dummdreister Anmaßung, haben keine Chance, sie verdienen sie auch nicht. Macht, und sei sie noch so gering, nutzt allein der Laune des Augenblickes.
In den Essays und Briefen setzt Fühmann sich mit Fragen zum Märchen auseinander; darunter das berühmte „Fräulein Veronika Paulmann aus der Pirnaer Vorstadt oder Etwas über das Schauerliche bei E.T.A. Hoffmann“. Jürgen Krätzer ist es durch seine umfassende Zusammenstellung auf anschauliche Weise gelingen, die Wichtigkeit des Märchenbegriffs für Fühmann herauszuarbeiten. Der für ihn aufs Engste mit dem Mythos in Verbindung und Konkurrenz stand.