Märchen und Fabeln für das Kind im Erwachsenen

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Märchen und Fabeln als sogenannt ´ein-gebildete` Geschichten sind Grenzgänger zwischen Phantasie und Wirklichkeit, wo vertraute Inseln im Nebel verschwinden und als ganz andere aus dem Nichts wieder auftauchen. – Märchen und Fabeln florieren im Raum zwischen Beschwernissen eines dem Boden verhafteten Erdenlebens und wunderbarer Leichtigkeit des Seins auf bezaubernd über dem Horizont schwebenden Wolkenschlössern. –
Märchen und Fabeln bleiben gleichwohl ´wahre` Geschichten; und zwar unabhängig davon, ob sie für echte Kinder oder ´nur` für das Kind im Erwachsenen bestimmt sind: Immer beinhalten sie Kritik oder Lob bezüglich tatsächlich beobachteter Lebensführung von Mitmenschen, so verschlüsselt dies im einzelnen auch beschrieben sein mag! – Sie gleichen Versuchen sinnoffenbarender Hinterspiegelung von jeweils als außerordentlich – und deshalb erinnernswert – erachteten Geschehnissen. Als Formannahmen echter Dichtung strahlen sie Heilkraft aus, geben Hilfe in verworrenen Zeiten! –
Durch spirituelle Klausur gelingen dem behutsam in phantastische Gedankenwelten vordringenden Geschichtenschreiber taktvoll überzeugende Ausdrucksfindungen einer Wahrheit, die das wunderbar Überirdische durchschimmern läßt. Es erweist sich damit, daß ´leblose` Materie und ´gewesenes` Leben nicht tot sind, sondern von lebendigem Geheimnis durchwirkt. –