Märzstürme in Pommern

Der Kapp-Putsch in Preußens Provinz Pommern

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Mit dem Kapp-Putsch im März 1920 steuerte die noch junge Weimarer Republik in ihre bis dato größte Existenzkrise. Die Eliten des alten Systems setzten dabei eben auf jene Macht, die ihnen die Sozialdemokraten zum Erhalt staatlicher Grundordnung gelassen hatten. Erstmals stellten sich vom Staat geförderte Wehrorganisationen offen der neuen parlamentarisch-demokratischen Regierungsform entgegen. Während sich viele Kommandostellen der Reichswehr im Westen und Süden abwartend verhielten, sympathisierten beachtliche Teile der Reichswehr im Norden und Osten offen mit den Staatsstreichlern um Kapp. Martin Schaubs untersucht die Ereignisse rund um den Kapp-Putsch in der preußischen Provinz Pommern. Besonderes Augenmerk legt er auf die ideologische und sozialpsychologische Rolle der paramilitärischen Verbände, ihre Funktion, Struktur und Position vor, während und nach dem Putsch sowie die unmittelbar daraus resultierende Gegenwelle von links. Neben den Kämpfen im Ruhrgebiet zeigen eben besonders die Ereignisse in Pommern die Genese des Weimarer Paramilitarismus. Die permanente politisch-soziale Instabilität förderte ihn als komplementäre Reaktion auf die tief greifende Erschütterung der gesellschaftlichen Grund- und Werteordnung. Diese Monographie schließt zugleich eine Lücke in der Regional- und Landesgeschichte Mecklenburg-Vorpommerns.