Mäzene für Wissenschaft

Ein Hamburger Versicherungsunternehmer

von

Die alteingesessene Hamburger Familie der Mutzenbechers hat im Leben der Hansestadt immer wieder eine wichtige Rolle gespielt. Zu den herausragenden Vertretern der Familie gehört Hermann Franz Matthias Mutzenbecher (1855–1932), der zahlreichen Versicherungsgesellschaften vorstand und der mit seinem jüngeren Bruder Franz Ferdinand in den Jahren zwischen 1901 und 1931 den Mutzenbecher-Konzern leitete, einen Firmenverbund, zu dem u. a. die Albingia Versicherungsgesellschaft gehörte. Sitz des Konzerns war das Europahaus, ein repräsentatives, nahe dem Rathaus am Ballindamm gelegenes Gebäude, an dessen Stelle sich heute die Europa-Passage befindet.
Die Versicherungsgeschäfte, die das Leben H. F. M. Mutzenbechers bestimmten, sind in ihrem Auf und Ab, etwa mit den Auswirkungen des Erdbebens in San Francisco, mit den Rückschlägen im Ersten Weltkrieg und dem Niedergang nach der Weltwirtschaftskrise 1929, oft genug eine Widerspiegelung weltumspannender Geschichtsverläufe.
Darüber hinaus gewinnt das Leben Mutzenbechers, der zu den Donatoren der Hamburgischen Wissenschaftlichen Stiftung gehört, Anschaulichkeit und Farbigkeit durch die Tagebücher, die sowohl von seiner Mutter als auch von seiner Ehefrau über Jahrzehnte hin geführt worden sind.