Manfred Hausmann, Gesammelte Werke

Nachdichtungen nach dem Hebräischen, Griechischen und Eskimoischen

von

Das Hohelied Salomonis, ein apokrypher Teil des Alten Testaments – Bruchstücke und Lieder aus frühgriechischer Zeit, als die Menschen des Mittelmeer-raumes aus der ‚Gleichgesinntheit und Gleichtgestimmtheit‘ zu Individuen er-wachten, und die Chorstrophen aus der ›Medeia‹ des Euripides – mit Vokalrufen urtümlich durchzogene Lieder der Eski-mos, deren Entstehung nicht festgeschrieben ist, weil sie nur gesungen weitergetragen wurden, ehe man erst vor kurzem begann, sie aufzuzeichnen: drei Welten, drei Kulturen, drei Sprachen;

Gegensätze. Manfred Hausmann hat sie umgeformt, hat ihren Sinngehalt in unsere Worte übertragen, um unser Denken und Empfinden auf jene anderen Vorstel-lungssphären hinzuweisen, ihm neue Horizonte zu erschließen. Zwiegespräch der Liebenden, Sehnsucht, Glücksempfinden, Freude und Trauer – uralte, der Menschheit vertraute Motive schaffen in der Übermittlung heute wie in der Mitteilung damals Verständnis füreinander, durch Zeiten und Welten Getrenntes wird durch großes sprachliches Einfühlungsvermögen einander genähert. – Die zuerst 1958 bzw. 1949 und 1951 erschienenen Übertragungen aus dem Hebräischen und Griechischen werden um die erstmals 1984 publizierten Nachdichtungen der Eskimo-Lieder ergänzt.