Marc Brandenburg

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Marc Brandenburg, 1965 in Berlin geboren und in den USA und Deutschland aufgewachsen, zählt zu den führenden Vertretern einer Künstlergeneration, die die klassische Pop Art der 1960er und 70er-Jahre aufgreifen und in neuer Weise interpretieren. Dabei beruht sein künstlerisches Vorgehen auf einem für die aktuelle Zeit ungewöhnlichen und fast anachronistischen Verfahren: In oft monatelanger Arbeit zeichnet Brandenburg seine Motive mit dem Bleistift auf Papier.
Der neue Katalog anässlich der Einzelausstellung im Kunsthaus Stade zeigt erstmals eine Bildserie, die seit 2014 neu entstandenen ist und den Blick auf Gegenstände richtet, die im Stadtraum auf dem Boden liegen – ein demolierter Regenschirm, ein Basketball, dem die Luft ausgegangen ist, eine zerknautschte Aldi-Tüte, die das Muster von Günter Fruhtrunk zeigt, eine Gabel mit nur noch drei Zinken oder der Ausschnitt eines Schlafsacks, in dem sich die Silhouette eines Menschen abzeichnet. In einem nächsten Schritt überträgt Marc Brandenburg seine Zeichnungen in andere Medien wie eine wandfüllende Bildinstallation, Skulptur, Tattoo und Performance.
Der Katalog dokumentiert weitere neue Werke, darunter einen Kiosk, den der Künstler zum 10-jährigen Bestehen des legendären Berliner Technoclubs Berghain schuf. Der Kiosk, dessen Fenster mit Tattoo-Bögen von zuvor gefertigten Zeichnungen beklebt sind, wird mit seiner mythosbehafteten Vergangenheit und auch seinen skulpturalen Qualitäten erlebbar.