Maria Magdalene

Ein bürgerliches Trauerspiel in drei Akten

von

Hebbels berühmtestes StückAnders als der biblische Name im Titel vermuten lässt, ist Hebbels ›Maria Magdalene‹ von 1844 ein ›bürgerliches Trauerspiel‹ um das Schicksal des jungen Mädchens Klara. Keine tragische Schicksalsverkettung, sondern die engstirnige und unbarmherzige Kleinbürgermoral ihres Umfeldes treibt das Mädchen ins Unglück. Schon die Titelwahl verweist auf Hebbels Anklage der engen Herkunftsverhältnisse, deren Vertreter durch Hartherzigkeit und Egoismus das Leben des Mädchens auf grausame Weise zerstören – zugleich wird die Heldin von der Schuld frei gesprochen und ihr Schicksal zum Paradigma erhoben. Die ›Maria Magdalene‹ ist Hebbels berühmtestes Stück und ein ungebrochener Bühnenerfolg.
In einem Tagebucheintrag verrät Hebbel:
»Es war meine Absicht, das bürgerliche Trauerspiel zu regenerieren und zu zeigen, daß auch im eingeschränktesten Kreis eine zerschmetternde Tragik möglich ist, wenn man sie nur aus den rechten Elementen, aus den in diesem Kreis selbst angehörigen, abzuleiten versteht.«