Marillen & Sauerkraut

Gschupfte und grantige Gschichtn

von

Sie sind von der pessimistischeren Sorte, finden ihre Mitmenschen grindig, schiach und deppert– trotzdem hört man ihnen gerne heimlich zu. Ob Gelse, Sandler, Puffn oder Ferdl, die Protagonisten von Harald Jöllinger haben die zutiefst österreichische Kunst des Suderns und Raunzens perfektioniert. Da beschwert sich schon mal eine Gelse über den Geruch ihrer Stechobjekte, die Puffn über die Wortwahl des Bankräubers, der Ferdl über die Sonja – und überhaupt war früher alles besser. Gott sei Dank gibt es solche und andere Geschichten: die süßen, marilligen und die grauslichen, bei denen sogar das Kraut sauer wird.Skurril und makaber, mit einer ordentlichen Prise schwarzem Humor, zeichnet Harald JöllingerFiguren, die oft am Rande der Gesellschaft stehen: zwielichtige Typen, liebenswürdige Trotteloder Hascherl, mit denen das Leben nicht sonderlich gnädig war. Immer bringen uns die Geschichten aber durch gekonnte Überspitzung und Situationskomik zum Schmunzeln. Was für ein Debüt!“So, Silentium, da ist was an der Tür. Jö, ein Blader, die sind immer super. Die schnarchen in der Nacht, da weiß man, dass sie schlafen. Da kann ich’s mir aussuchen, wo ich hinstech, riesige Angriffsfläche.“