Marinas letzte Briefe

Poem für Zwetajewa

von

Marina Zwetajewa verließ die junge Sowjetunion, um Bürgerkrieg und Hunger zu entkommen. Als ihr Mann Sergej Efron wieder in die Heimat zurückkehrte, folgte sie ihm. Efron und die gemeinsame Tochter Ariadna wurden verhaftet, Zwetajewa selbst 1941 nach Tatarstan evakuiert. Nach einem Leben, das aus einer wohlsituierten Bürgerlichen eine Lebens- und Hungerkünstlerin gemacht hatte, nahm sie, die zu den bedeutendsten Dichterinnen und Dichtern russischer Sprache gehört, sich dort das Leben. In diesem Poem verleiht Katharina Tiwald ihr noch einmal Stimme. Marina Zwetajewa richtet sich darin in einer ihrer letzten Nächte an die Menschen, die ihr Leben geprägt haben.