Maske und Kothurn / Techniken der Metamorphose

Positionen zum Animationsfilm

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In kaum einer anderen Ausdrucksform scheinen sich die Widersprüchlichkeiten von Kunst- und Kulturherstellung besser abgelagert zu haben als im Animationsfilm und in den Diskursen, die den Umgang mit ihm bestimmen. Obwohl er auf die selben technischen Grundlagen rekurriert wie der Realfilm, bringt die Auseinandersetzung mit ihm oftmals Zuschreibungen hervor, die vor allem auf die vermeintliche Opposition der beiden filmischen Formen verweisen. Eine Opposition, die sich in der Lesart eines fantastischen Gegenübers zur sonst indexikalischen Qualität filmischer Bilder niederschlägt.
Der vorliegende Band versteht sich als Beitrag zu der im deutschen Sprachraum erst langsam anlaufenden filmwissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Thema Animationsfilm. Dabei erfolgt die Definition dessen, was Animation bedeuten kann, aus unterschiedlichen Perspektiven. Neben historischen Texten und einer generellen Auslotung der Grenzen von Animation reicht der filmanalytische Fokus von abstrakten Werken des deutschen absoluten Films über polnischen Experimentalfilm und englische Werbespots bis hin zu Stoffen, die im Laufe der letzten hundert Jahre wiederholt realisiert wurden. Allen Beiträgen gemein ist die Auseinandersetzung mit technischen Verfahren, die sich hingebungsvoll der Manipulation und Metamorphose von Einzelbildern widmen.
Mit Beiträgen von Brigitta Bödenauer, Franziska Bruckner, Barbara Flückiger, Anton Fuxjäger, Melanie Letschnig, Martin Mazanec, Evgenij Migunov / Julia Epshtein, Lotte Reiniger und Georg Vogt.