materializing feminism

Positionierungen zu Ökonomie, Staat und Identität

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Das Aufbegehren gegen Sexismus wird zunehmend salonfähig, Gleichstellung ist nicht erst seit gestern ein Anliegen staatlicher Politik und Feminismus verkauft sich – nicht nur auf T-Shirts. Diese Popularisierung ist genauso begrüßenswert wie ambivalent, da mit ihr Zurichtungen der kapitalistischen Verwertungslogik einhergehen. Feministische Theorien und Praxen sind daher mit Vereinnahmungen ihrer Ideen durch eine umfassende Inwertsetzung konfrontiert. Andererseits stehen sie einer rechtspopulistischen und autoritären Wende gegenüber, die – allzu oft – ›im Namen der Frauen‹ betrieben wird. Währenddessen haben immanente Entwicklungen in der feministischen Theorie dazu beigetragen, dass die Fähigkeit zu umfassenden Strukturanalysen der Gesellschaft nicht im nötigen Maße weiterentwickelt wurde.

Hier setzt materializing feminism an: ›Materialize‹ bedeutet manifestieren, verstofflichen, gegenständlich machen. Der Sammelband macht aktuelle Herausforderungen feministischer Theorie und Praxis sichtbar. Zugleich argumentieren die Autorinnen und Autoren dieses Bandes für die Notwendigkeit eines emanzipatorischen und materialistischen Feminismus. Es geht um die Stärkung feministischer Kritik durch eine dezidiertere Reflexion der materiellen Grundlagen der Gesellschaft und ihrer Geschlechterverhältnisse.