Max Beckmann. Selbst- und Weltbild in den Themen „Caféhaus“ und „Tanz“

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Max Beckmann zählt zu den großen Künstlern des 20. Jahrhunderts. Sein Schaffen ist Gegenstand zahlreicher Publikationen und Ausstellungen. Wenig bekannt ist hingegen die komplexe Bedeutung des Ortes „Café“ für den Menschen und Künstler Beckmann. Zeit seines Lebens verweilte Max Beckmann zahllose Stunden in Cafés, Bars, Nachtclubs, Hotelcafés und -restaurants. Das Nebeneinander von Geselligkeit und Anonymität faszinierte den Künstler: Es spiegelt die Ambivalenz seiner eigenen Persönlichkeit wider, die zwischen positiv empfundenem Alleinsein einerseits und bedrückender Einsamkeit andererseits schwankt. In der umfassenden Erforschung dieses Gefühls, das als grundlegendes Element in sein künstlerisches Schaffen einfließt, liegt die besondere Bedeutung des Motivs „Café“. Die distanzierte und dokumentarische Beobachterfreude lässt Beckmann zum „flâneur“ des 20. Jahrhunderts werden und Zeugnis über das gesellschaftliche Lebensgefühl einer Epoche ablegen. Auf der Basis einer umfassenden Analyse von Leben und Werk offenbaren sich die Relevanz der „Caféhaus“- und „Tanz“-Szenen für sein Gesamtœuvre und der Einfluss seiner Lebensumstände auf die Genese dieser Sujets. Zahlreiche Werke zum Motivkreis „Caféhaus“ und „Tanz“ werden hier erstmalig vorgestellt und abgebildet.