Medienwissen für die Praxis

Studienreihe: FHWien-Studiengang Journalismus

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Eine Marke ermöglicht nach der gängigen Definition den „Konsumenten Identifikation, Zuordnung und Einordnung“ mit dem Ziel, eine Vertrauensbindung zwischen Kunden und Marke herzustellen. Dahingehend erweist sich die Suche nach der „Marke Europa“ in Österreich als ziemlich kühnes Unterfangen. Einerseits dürfte sich die EU in den Herzen und Hirnen wenn schon als Marke, dann als „miese“, verfestigt haben. Andrerseits scheint es wenig Bereitschaft zu geben, sich bei diesen Vorurteilen von irgendwelchen Sachinformationen irritieren zu lassen. In nahezu allen Interviews wird Klage darüber geführt, dass es der EU an Emotion, an Vision und an dem Bemühen, den Bürgern auf „Bauchhöhe“ zu begegnen, fehlt. Nichts davon wird sich durch die Abschaffung von Glühbirnen, durch das Wiedergeradebiegen von Gurkenkrümmungen oder ähnliches mehr erreichen lassen. Über die Defizite der EU von heute – Emotion, Vision, Kommunikation – herrscht also großteils Übereinstimmung. Auch in der Schuldzuweisung ist man sich mehr oder weniger einig: Nationale Politiker begleichen ihre Bringschuld an Information für die Bürger kaum.