MEDU Verlag

Zwischen Absturz und Lichtblicken: Ein Leben für die Kunst

von

Tagebuch eines Zerrissenen zwischen zwei Welten
Exil bedeutet, in einer vollkommen anderen Welt zu leben. Man versteht weder die Sprache noch die Mentalität der Menschen um sich herum, kennt die Sitten und Gebräuche ebenso wenig wie die Gerichte und muss mit brutal gekappten Wurzeln überleben. Das ist die reale Seite.
Dazu kommt der Verlust der inneren Werte. Wer das Land verlässt, weil er darin nicht mehr leben kann, spürt, dass er auch seine Seele dort zurücklässt. Und das ist wesentlich schmerzhafter als ein reiner Ortswechsel. So schmerzhaft, dass oft nur noch die Betäubung hilft. Nicht selten heißt das – Alkoholexzesse.
Wojciech Kopcinskis Tagebuch, eigentlich als Brief begonnen, ist ein Dokument voller Verzweiflung, die Beschreibung des Kampfes gegen die Sucht und die Ignoranz der Mitmenschen, aber auch eine wunderbare tiefsinnig und tief empfundene Betrachtung über die Mentalitätsunterschiede zwischen Deutschen und Polen, ein großes Essay über Kunst, Literatur, Filme, das Theater und die Frage, wie man Worte in Bilder, sei es für die Bühne oder den Film, umsetzt.