Meiendorfer Drucke

Meteorologisches Handbuch unter besonderer Berücksichtigung kulturatmosphärisch-klimatokultureller Aspekte

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Rarisch und Wohlleben sen. sowie jun. legen vor: Donnerwetter – ein Titel, der in seinem polyvalenten Lakonismus an das berühmte ‚Na, Prost!‘ von Paul Scheerbart erinnert – ein meteorologisches Handbuch, das endlich einmal zur Sache kommt. Allein das Vorwort von Lothar Kaufeld vom Seewetteramt Hamburg ist die Anschaffung dieser Arbeit wert. Was dieser nüchteme Wissenschaftler für optimistische Funken aus seinem Gegenstand zu schlagen vermag, nötigt alle Bewunderung ab. ‚Mag auch der Volksmund‘, so sagt er, ‚immer wieder die Nase rümpfen über schlechtes Wetter, wie zum Beispiel Schnee im August oder August im Schnee, sic, so ist dieses doch immer noch besser als gar keins.‘ Doch es kommt noch dicker. Denn dies ist mitnichten eine wettermäßige Appeasement-Postille. Schon die als gereimter Zweizeiler getarnte Frage: ‚Ob die Wolke überm statistischen Landesamt / wohl aus faschistischem Lande stammt‘, läßt das bewegte Satellitenbild durchaus in einem anderen Licht erscheinen. So ist dieses Buch neben seinem wissenschaftlichen Erkenntniswert auch eine Fundgrube für Germanistikstudenten, die sich mit den verschiedensten Formen des Reims herumzuschlagen haben. – Alles in allem also ein Buch, das man Buster Keaton hätte in die Hand drücken sollen. Und nicht nur ihm! (Ralf Thenior in: die horen)