Mein Proust-Moment

Was die Erinnerung großer Autorinnen und Autoren zum Blühen bringt

„Und mit einem Mal war die Erinnerung da“, schreibt Marcel Proust zu Beginn seiner „Suche nach der verlorenen Zeit“. Sie kam mit dem Geschmack eines kleinen Stücks Madeleine, gemischt mit einem Schluck Tee – genauso wie es ihm früher seine Tante Léonie am Sonntagmorgen vor dem Hochamt kredenzte.
Kaum zergeht das Gebäck auf der Zunge, überströmt den Erzähler ein unerhörtes Glücksgefühl. Vor seinem geistigen Auge steigen die Leute aus dem Dorf auf, ihre kleinen Häuser, die Kirche, ja ganz Combray und die Umgebung gleich dazu.
Der Geburtstag von Marcel Proust, der sich 2021 zum 150. Mal jährt, schien uns ein schöner Anlass, Autorinnen und Autoren nach ihrem Proust-Moment zu fragen. Welcher Geruch, welcher Geschmack lässt sie ins Reich der entschwundenen Erinnerungen eintreten?
Ein inspirierendes Lesebuch, von Literaturkritiker Anton Thuswaldner herausgegeben, mit wichtigen literarischen Stimmen der Gegenwart, zum Schmökern, Schenken und Schwelgen – in den Erinnerungen der anderen und, wer weiß, auch in den eigenen.