Mein Vater, mein „Liebhaber“ und Seelentöter

„… trotzdem habe ich ihm vergeben, um so meine eigene Seele zu heilen“, sagt die blinde Marlies

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Marlies, die inzwischen erblindet ist und an der ihr Vater ein schweres Verbrechen begangen hat, da sie als Kind über einen längeren Zeitraum von ihrem Vater sexuell missbraucht worden ist. Psychotherapeuten bestätigen, dass solche nicht verarbeiteten schweren traumatischen Erlebnisse in der Kindheit nicht nur zu lebensbedrohlichen psychischen, sondern auch zu körperlichen Erkrankungen führen kann. Gerade zur damaligen Zeit war es für betroffene Frauen oft kaum möglich, solch schreckliche Erlebnisse zu verarbeiten, denn es gab kaum Einrichtungen, wo sich schwerstgeschädigte und verzweifelte Frauen hinwenden konnten, um Hilfe zu bekommen. Auch die Inanspruchnahme eines Psychotherapeuten oder eine Anzeige bei der Polizei waren zumeist undenkbar, die Angst vor den Folgen war viel zu groß. Die Aufklärung durch die Medien war im Vergleich zur heutigen Zeit fast nicht gegeben. Die meisten Frauen waren daher ihrem eigenen Schicksal überlassen. Für Marlies hat dies ein Leben voller seelischer Qualen und tiefster Verzweiflung zur Folge. Es ist ihr aber gelungen nach vielen Jahren des inneren Kampfes zu vergeben. Wie ihr das gelungen ist, erzählt sie in dem Buch.