Menschen ohne Arbeit

Fünfzehn Geschichten

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Ich habe nie sehr viel Geld gehabt. Und doch: Erst seit ich ohne Stelle bin, weiss ich, welche Schande es ist, in diesem Lande arm zu sein. Mehr noch: In diesem Lande nichts zu leisten. Erst seit ich ohne Stelle bin, habe ich aufgehört, auf Menschen zuzugehen. Statt dessen wechsle ich die Strassenseite, verschwinde im erstbesten Hauseingang, wenn eine ehemalige Arbeitskollegin auftaucht. Ich mache dies, ohne es wirklich zu wollen. Ich finde es schlecht. Aber es gibt nur ganz wenige Tage, an denen ich Alltagsgespräche ertrage, nur wenige Leute, denen ich die obligate Frage verzeihe, mit der jedes Wiedersehen eröffnet wird: Was machst du?