Merkel am Ende

Warum das System Angela Merkel nicht mehr in unsere Zeit passt

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Angela Merkel ist solange an der Macht, dass manche sich ein Deutschland ohne sie schon gar nicht mehr vorstellen können. Sie selbst scheint sich für unersetzlich zu halten, die wachsende Kritik perlt an ihr ab. Auch nach der Schlappe bei der Bundestagswahl verweigert sie die Analyse ihrer offensichtlichen Fehler. Seit der Neuauflage der GroKo schleppt sie sich – ohne jeglichen politischen Willen jenseits des Festklammerns an ihrem Amt – stoisch weiter als wäre alles wie bisher.

Merkel steht für nichts, weicht Konflikten aus, und „fährt auf Sicht“ statt klar Position zu beziehen. Gekonnt verleibt sie sich Forderungen anderer Parteien ein und setzt darauf, dass ihre Stammwähler das nicht merken oder aus Mangel an Alternativen trotzdem bei der Union bleiben. Die Union selbst hat Merkel zu einem willenlosen Instrument ihrer Kanzlerschaft gemacht, nur an der Basis scheinen noch Reste politischer Vitalität vorhanden zu sein. Auch innerhalb Europas scheint Merkel bereit, die Interessen ihres Landes hintan zu stellen, um Konflikte zu meiden, die sie die Macht kosten können. Sicher ist: Merkel wird kein bestelltes Haus hinterlassen, sondern eine ausgezehrte Partei und ein Land, das sie nicht für die Zukunft gestärkt hat.

Und doch spüren jenseits ihrer engen Kreise alle: Ihre Tage im Kanzleramt sind gezählt. Die Ära Merkel geht zu Ende. Merkels Methode des Regierens ohne eigene Positionen passt nicht mehr zu einem Land, das die Rückkehr politischer Konflikte erlebt.

Ferdinand Knauß spannt einen Bogen von Merkels Machtantritt bis hin zu der Frage, wie eine Welt nach ihr aussehen kann. Und er unterzieht Merkels „Verdienste“ einer kritischen Prüfung. Was war wirklich ihr Anteil an den wichtigsten Veränderungen? Inwieweit gehen eine florierende Wirtschaft, die Verhärtung des politischen Klimas oder der drohende Kollaps des Rechtsstaates auf Ihr Konto?

Ein akribisch recherchiertes Portrait von mehr als 12 Jahren Kanzlerschaft.