Mich regt nix auf

Zeitlose Texte ohne Vergangenheit und ohne Zukunft

von

In dieser Satire rund um das „Münchner Leben“ gibt Helmut Eckl eine kritisch-liebevolle Betrachtung bayerischer Lebensart. „Mich regt höchstens auf, wenn e um fünf Minutn vor dreiviertel achte in der Früh in der Unterhosn im Bad steh und der Nachbarbua im Gang steht, weil a mein Sohn für d Schul abholt. Und weil mei Nachbarbua im Gang steht, konn i net in der Unterhosn durch n Gang geh, und dees regt mich auf. Drum sog i zu meim Sohn auf d Nacht, morgn in der Früh bist du eine Minutn vor fünf Minutn vo dreiviertel achte in der Früh fertig und holst den Nachbarbua ab – host me? Am übernächstn Dog war der Nachbarbua, mir wohnen quasi Tür an Tür, zwoa Minutn vor fünf Minutn vor dreiviertel achte in der Früh do, und i no in der Unterhosn im Bad. Drum sog e zu meim Sohn auf d Nacht, morgn in der Früh bist du drei Minutn vor fünf Minutn vor dreiviertel achte in der Früh fertig.“