Michael Erlhoff. Musils Mulis

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Bizarres von Mulis, Menschen und Morden: Der Kultur- und Designtheoretiker Michael Erlhoff veröffentlicht mit „Musils Mulis“ seinen ersten Roman, der u.a. in Berlin, Hannover und vor dem Paradies spielt. Am Ende sind fast alle tot: Sie werden von der Polizei erschossen, vor dem verschlossenen Paradies vergiftet, stürzen sich ins Wasser oder vor einen Zug. Viele literarische, politische und wissenschaftliche Anspielungen und Tatorte verstecken sich in diesem melancholischen Roman, in dem ansonsten (z.B.) noch auftauchen: ein bösartiger Erzengel, ein bürokratischer Engel, Noahs Arche, ein doppelbödiger Politiker-Wissenschaftler, zahllose gierige Medienleute, überforderte Polizei und kaum mitfühlende Menschen. Der Autor verknüpft in verschlungenen Gedankengängen gesellschaftliche Probleme mit historischen Episoden, beschreibt mehr oder minder intellektuelle Dialoge selbstgefälliger oder auch kluger Menschen und stellt anhand der literarisch bisher unbeachteten hybriden, nichtfortpflanzungsfähigen Maultiere die politische und mediale Gegenwart auf eine verstörende Probe.