Military Assistance

Grundlagen und Grenzen der Ausbildungsverantwortung bei der Ausbildung fremder Streitkräfte

von

Irak und Afghanistan, jene beiden Einsatzräume, die seit beinahe zwanzig Jahren die globale Aufmerksamkeit auf sich ziehen sind eindrucksvolle Beispiele der vorherrschenden Paradoxie – rascher, entscheidender militärischer Erfolg auf dem Gefechtsfeld versus nachhaltige Stabilität in der jeweiligen Region. Military Assistance, eine der drei „core tasks“ von Spezialeinsatzkräften, ist dabei das Gebot der Stunde. Diese spezielle Einsatzart zeichnet sich durch ein breitgefächertes militärisches Maßnahmenpaket aus, welches durch Ausbildungsunterstützung (Training), Beratungsfunktion (Advising) und/oder gemeinsam geführte Operationen (Mentoring/Partnering) wirksam wird. Neben den soeben angeführten handwerklichen Lösungsmechanismen darf jedoch niemals das verbindende Herzstück aller Spielarten und Maßnahmen von Military Assistance außer Acht gelassen werden: Hilfe zur Selbsthilfe.
Gerade Military Assistance-Einsätze, bei denen der direkte zwischenmenschliche Zugang täglich aufs Neue die Herausforderung darstellt, erfordern ein umfassendes Verständnis der vor Ort vorgefundenen Lebenswelt. Gibt es Lösungsansätze, um nicht bereits im nächsten Einsatzraum erneut einer  terra incognita ausgesetzt zu sein? Zunächst muss der Finger in die augenscheinlich offene Wunde vieler gegenwärtiger militärischer Einsätze gelegt werden:  Bevor man sich der Frage nach der konkreten Auftragsdurchführung stellt – more training, more equipment, more money, more quickly – sollte ein tiefgreifendes Verständnis der zugrunde liegenden Konfliktursachen und der normativ relevanten Lebenswelt(en) der zu unterstützenden Soldaten generiert werden, um die „richtigen Dinge“ anpacken zu können.
“Humans are more important than hardware.” 1st Special Operations Forces Truth