Minibibliothek

von

Vor einhundert Jahren begann in Kösen die großartige Karriere der berühmtesten Puppenmutter Deutschlands: Käthe Kruse (1883-1968). Nahezu die Hälfte ihres Lebens verbrachte sie hier und entwickelte zahlreiche ihrer beliebten Puppenmodelle, die schon bald zu einem weltweit begehrten Markenartikel avancierten.
Infolge der politischen Veränderungen nach dem Zweiten Welkrieg wurden im inzwischen volkseigenen Betrieb in Bad Kösen noch bis 1964 Puppen im Stil von Käthe Kruse hergestellt. Aber bereits Ende der 1950er Jahre hatte das Unternehmen auf die Produktion von Plüschtieren umgestellt und durch die gute Zusammenarbeit mit der Kunsthochschule Burg Giebichenstein wurde „Kösener Spielzeug“ zu einem Begriff.
Mit der politischen Wende 1990 stand das traditionelle Unternehmen vor dem Aus. Um die endgültige Abwicklung zu verhindern, kaufte die Bad Kösener Familie Schache 1992 das Unternehmen und spezialisierte sich auf die Produktion hochwertiger, naturnaher Plüschtiere. Mit einer eigenen unverwechselbaren Handschrift und der Verarbeitung wertvoller Materialien in Handarbeit kehrte das Unternehmen einerseits wieder zu seinen Wurzeln zurück und hat andererseits mit den Plüschtieren auch unter erwachsenen Sammlern eine stetig wachsende Fangemeinde gewonnen.
Kösener Spielzeug steht für eine wechselhafte, hundertjährige deutsche Spielzeugproduktion, die Generationen von Kindern in aller Welt geprägt hat.