Mitgift

Notizen vom Verschwinden

von

Mutmachendes Buch für Betroffene und Familien: auch wenn keiner mehr daran glaubt, kann man es schaffen, den psychiatrischen Sumpf nach Jahren zu verlassen und wieder auf eigene Füße zu kommen. Autobiographischer Bericht über eine Jugend in der Psychiatrie, über das Verschwinden in den Gedanken, über die Bedeutung und die Last der Wörter und darüber, wie die Psychiatrie sie mit Psychopharmaka und Elektroschocks auslöschen will.
Kerstin Kempker beschreibt, wie sie Mitte der siebziger Jahre als Jugendliche aus einer Beamtenfamilie und katholischen Klosterschule heraus in die Psychiatrie fiel, was sie in mehr als drei Jahren dort erlebte und wie sie daraus hervorging. Eine Geister- und Achterbahnfahrt in den Wahnsinn der Institution Psychiatrie, in die déformation professionel ebenso wie die Deformation der Diagnostizierten, durch die Untiefen verschiedenster psychiatrischer Schulen, kopfüber in eine durch Psychopharmaka, Insulin- und Elektroschocks leergefegte Existenz. Unverfroren und niemals larmoyant schreibt die Autorin trotzig ‚Ich‘ und nennt die Beteiligten beim Namen (u.a. H. U. Peters, Wolfgang Binswanger, Niels Pörksen). Ein präziser Bericht, ein poetischer Text, ein spannendes Buch, selbstironisch und mutmachend. Das schönste Buch der humanistischen Antipsychiatrie!