Mitteldeutsche Lyrik & Prosa

Erinnerungen aus den Jahren 1932 - 48 in Magdeburger Mundart

von

Herbert Rasenberger, wohl jedem Magdeburger durch Veranstaltungen wie das Erzählcafé und einige interessante Bücher bekannt, kramt in seinen Kindheitserinnerungen zwischen Kriegsbeginn und Kriegsende, zwischen Schönebeck, Buckau, Lüttgenrode und Neu-Ummendorf, zwischen Fliegerangriffen, Kohlenklau und Schwarzmarkt. Es ist eine bewegte Zeit, eine Zeit der Entbehrungen, der Gefahren, aber dennoch eine Kindheit mit Abenteuern, Dummheiten – weit weg von der großen Politik.

Aber auch diese geht nicht spurlos an ihm vorbei. Vom Jungvolk delegiert kommt er zur NAPOLA (Nationalpolitischen Erziehungsanstalt) nach Ballenstedt, innerhalb der Kinderlandverschickung nach Lüttgenrode und Neu-Ummendorf. Hier erlebt er Fliegerangriffe und den Einmarsch der Alliierten. Zurückgekehrt organisiert er alles, was die Familie zum Überleben benötigt in ausgebombten Kellern oder auf dem Buckauer Bahnhof, geht mit seinem Onkel auf einen „Heringszug“ und wird an der Zonengrenze verhaftet.

Das Buch ist in Magdeburger Mundart geschrieben, welche interessant und vertärkend auf die ungeschminkten und unterhaltsamen Zeilen wirkt. Herbert Rasenberger selbst meint dazu: „Nur in in der Magdeburger Mundart findet der Magdeburger für das, was er denkt und fühlt, die treffendsten Worte. Sie kommen aus innerstem Herzen. Aber wir tragen unsere Heimatstadt nicht nur im Herzen, sondern auch auf der Zunge. Mit diesem Buch wollen wir ein wenig von dem wertvollen Sprachschatz aus alter Zeit bewahren und erhalten.“

Und die Arbeit an dem Buch war für Herbert Rasenberger wie auch für den Magdeburger Verlag Delta-D nicht ganz so einfach. Wie setzt man diese einzigartige Mundart am Besten um, wie bleibt sie aber für jedermann lesbar. Nach zwei Jahren intensiver Arbeit liegt das Buch „Meene Machteburjer Kindheit – Von Kriech, de Kinderlandvorschickung un vonne Zeit doardoarnoach“ innerhalb der Reihe „Mitteldeutsche Lyrik & Prosa“ vor. Und so hören sich die Worte Herbert Rasenbergers in echtem Machteburjisch an: „Ich will zwee Flijen mit eene Klappe erschloaren. Die eene iss, dass ich jerne hätte, dass de Machteburjer Schproache nich unterjeht, un de zweete, dass das, was ich for fuffzich Joahrn un mehr erlebt hoab, bei dissen un jenen wach ruft un er soacht: Mensch, sowas hoab ich ooch schon erlebt. Na, nu lesen se moa!“