mon dieu es geistert

von

Mon dieu, es geistert in der Tat, in Dominik Steigers Literatur. Alles ist möglich, alle Regeln sind aufgehoben, Engel stehen vor Metzgerläden, Eier heben die Lider im Schlaf, Mongolen wechseln mit dem Rücken zur Erzählung in nondeskriptes Land hinüber, Störche klappern gebückt in der Brandung; wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass der Dichter oft auf ungereimten Mauerblümchen sitzen bleibt, Tag und Nacht Abendkleider trägt lang bis über die Knöchel und sich immer wieder neue Namen gibt, wenn von ihm Semantisches erwartet wird.
Dabei ist gar nicht sicher, was verblüffender ist: die unendlichen Kombinationsmöglichkeiten von Fakten und Träumen – oder der Charme und die Nonchalance, mit denen der Künstler uns aus diesem seinem Reich Bericht erstattet.