Mondkreisläufer

von

Jürg Halter hat „Mondkreisläufer“ ursprünglich als Theaterstück geschrieben. Dieses feierte 2016 am Konzert Theater Bern unter der Regie von Schauspieldirektor Cihan Inan erfolgreich Uraufführung. Es folgten zahlreiche ausverkaufte Vorstellungen, begeisterte Kritiken und die Einladung zu den Autorentheatertagen Berlin 2017, einem der wichtigsten Festivals für zeitgenössische deutschsprachige Dramatik.
Jetzt hat Halter den Theatertext weiterentwickelt und in einen schillernden Prosatext verwandelt. Im Grenzgebiet zwischen Vernunft und Wahnsinn setzt Halter einen namenlosen Protagonisten aus und schickt ihn auf die Suche nach einer ersehnten Mutter, die sich auf dem Mond befinden soll. Dabei drängt er den Leser, dem unablässig Sprechenden zu folgen und mit ihm und anderen eine neue Gemeinschaft zu begründen.
Spricht dieser Protagonist, dieser Anti-Held, wenn er den Sinn und die Besinnungslosigkeit des Lebens und den Skandal des Todes befragt und durchleidet, in Zungen? Kommt dieser nihilistische Märtyrer am Ende auf dem Mond oder in einer Psychiatrischen Klinik wieder zu sich? Und findet er seine Mutter? Oder geht die Heimsuchung gar unendlich weiter? „Mondkreisläufer“ ist ein aussergewöhnliches Sprachkunstwerk und eine bitterernste Groteske.