Mondphasen des Kapitalismus

von

An einem jener Tage, an denen man am Besten im Bett
bleibt, wird Ernesto Miehl-Lesch auf dem Weg zur Arbeit
von einem Auto überfahren. Statt am Schreibtisch
gemütlich seinen Morgenkaffee einzunehmen, landet er
schwerverletzt und bewusstlos auf der Intensivstation.
Dort macht er prompt die zweifelhafte Bekanntschaft mit
einer wohlparfümierten Abgesandten des Leibhaftigen,
die ihm wegen karmischer Verfehlungen einen bunten
Strauß aberwitziger Strafaufgaben aufbrummt. Fortan irrt
Ernesto durch ein Labyrinth irrwitziger Prüfungen, die
sich vornehmlich durch erlesene Skurrilität und minimale
Erfolgsaussichten auszeichnen. Seine Erlösung scheint in
weite Ferne zu rücken.
Unterdessen dämmert es Unfallfahrerin Judith Mangold,
dass ein einziger unbedachter Augenblick das ganze Leben
verändern kann. Ein ehrgeiziger Kriminalinspektor sitzt
ihr unablässig im Nacken und lässt durch beharrliches
Ermitteln Judiths Lügengebäude wie ein Kartenhaus in sich
zusammenfallen.
Krankenschwester Lara Heidegger kümmert sich derweil
rührend um ihren Patienten Ernesto. Nach Feierabend
träumt sie davon, ihren seit langer Zeit verschollenen
Vater ausfindig zu machen. Ist er mit einer anderen Frau
durchgebrannt? Ist er gar in die Fänge einer geheimnisvollen
Sekte geraten? Die spärlichen Hinweise bieten nur
wenig Erhellendes und Lara tappt weiterhin im Dunkeln.
Aus einem Zaunpfahl kann man eben keine Violine schnitzen!