Monotonie ist schön

Charlotte Posenenske und Peter Roehr

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Seit Mitte der 1960er Jahre verband Charlotte Posenenske und Peter Roehr eine intensive Künstlerfreundschaft. Erstmals werden ihre, sowohl ästhetisch wie auch inhaltlich radikalen, Positionen in einem Buch zueinandergestellt und Bezüge zwischen beiden Werken ausgelotet.
Charlotte Posenenske (1930-1985) zählt zu den wichtigsten Vertreterinnen der Minimal Art der 1960er Jahre und verbindet in ihrem Werk das minimalistische Konzept mit einem konsequent demokratischen Ansatz: Die Elemente ihrer um 1965 entstandenen Skulpturen aus standardisierten Bau- und Industriematerialien können in Serien frei kombiniert werden. Nachdem sie über den Weg einer abstrakt-gegenständlichen Malerei zu einem radikalen und gleichzeitig feinsinnigen Minimalismus gefunden hatte, beendete sie 1968 ihre künstlerische Laufbahn und studierte Soziologie.
Der früh verstorbene Künstler Peter Roehr (1944-1968) schuf in dem kurzen Zeitraum zwischen 1962 und 1967 fast 600 Arbeiten. Aus gefundenen Alltags- und Werbematerial entstanden Foto-, Text-, Typo-, Objekt-, und Tonmontagen, die immer wieder neu den Punkt ausloten, an dem der vertraute Gegenstand zur eigenen, ungegenständlichen Struktur wird. Kompromisslos verfolgte Roehr den Ansatz einer präzise kalkulierten, seriellen Wiederholung, die sein Schaffen – aus kunsthistorischer Sicht – einreiht zwischen Ready Mades, konstruktivistischer Serialität und Pop-Art.