Mord im Murgtal

Das Verschwinden der Gräfin Arnim – ein öffentlich inszeniertes Schauermärchen

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Dank der noch mangelhaften Selbstkontrolle eines neuen Mediums (nämlich der kaiserlichen Presse um 1886) konnte eine breit angelegte Manipulation der öffentlichen Meinung vortrefflich gelingen und generationenlang weiterwirken. „Alternative Fakten“ als Ersatz für unbequeme Wahrheiten haben jedoch – wie alle (Lebens-) Lügen – letztlich die kürzeren Beine. Es ist nicht gleichgültig, ob ein Mensch auf natürliche Weise starb – oder ob dabei „nachgeholfen“ wurde. Im vorliegenden Fall waren es zwei Frauen, deren einstiges Dasein sich längst im Nebel des Vergessens verloren hatte. Eine Verkettung von Zufällen führte zur Aufdeckung ihres wahren Schicksals – und vermittelte nicht nur neue Einsichten in die Tragweite eines unerhörten Skandals, der mit ihrem tragischen Ende verbunden war. Es werden auch Folgen erahnbar, die ein unverantwortlicher Umgang mit den neuen Medien unserer Tage haben könnte.