Mord in unruhigen Zeiten

Zwei Kreuznacher Krimis aus der Vergangenheit

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Bad Kreuznach ist nicht nur die Stätte vornehmer Kur, heilender Luft und radonhaltiger Bestrahlung, der hohen Politiker, verwöhnten Gäste und anspruchsvollen Kranken – diese Stadt ist auch ein Ort der Einheimischen und des Alltags. Doch als etwas Drittes verspricht diese Stadt auch Geschichten des Verbrechens, des Dunklen und Mysteriösen. Der protestantische Pfarrer und rheinhessische Heimatschriftsteller Heinrich Bechtolsheimer (1868-1950) greift während seiner Tätigkeit als Pfarrherr im entfernten Giessen auf die gymnasiale Zeit zurück, die er in Kreuznach erlebt hatte, und vermittelt mit seiner Kriminalgeschichte aus dem Jahr 1914 die moralische Botschaft: „Du sollst nicht töten!“
Der im Hochdeutschen und in Mundart abgefasste Krimi meines Vaters Clemens Schneider (1916-2002), eines Kreuznacher Heimatschriftstellers, der nach mehrfachen Aufenthalten seiner Lehrertätigkeit im Ausland zu den Wurzeln zurückkehrt, entwirft 1983 eine amüsante Kriminalgeschichte, die mit plakativ-liebenswerten Typisierungen Personen und gesellschaftliche Verhältnisse auf die Schippe nimmt. Seine Botschaft könnte lauten: „Unterhalten Sie sich selbst!“