Morgen ist noch ein Tag

Reise zum Uhrturm und in die Erinnerung

von

Zwei ältere Männer, seit einer Begegnung in Graz zu Kriegsende miteinander bekannt, treffen sich nach langer Zeit. Da der eine geschäftlich wieder dort zu tun hat, begleitet ihn der andere und es wird für beide eine Reise in die Erinnerung! Unterwegs nehmen sie eine Autostopperin mit, ein durchaus bürgerliches Mädchen mit einer Hasenscharte, das aber nichtsdestoweniger aus Abenteuerlust unterwegs ist. Im Zusammenhang mit einer Unfallstelle, die sie passieren, klingt zum ersten Mal das Grundmotiv des Romans an: Was ist im Leben Zufall, was Bestimmung? Im Folgenden entwickelt sich das Geschehen für alle Beteiligten völlig anders als ursprünglich erwartet. Gegenwart und Vergangenheit durchdringen einander, das Mädchen erlebt ein höchst unerfreuliches Abenteuer und muß am Ende froh sein, den Mann wiederzufinden, von dem sie sich zwei Tage zuvor getrennt hat. Die beiden Alten werden jedoch – was sie zuvor nicht gewesen waren – Freunde. Carl Erras, gebürtiger Münchner des Jahres 1925, arbeitete viele Jahre als Grafiker und Dokumentarfilmer, ehe er begann, Kurzgeschichten, Romane und Erzählungen zu schreiben. Seither erschienen „Die buckelte Wiesen“, „Agathareit“, „Das dritte Leben des Alois Heindl“, „Die Tänzerin Lara“. Seine Romanfiguren stellt Erras in klarer, ernster Sprache, mit Einfühlungsvermögen und doch mit Distanz vor den Hintergrund ihrer Zeit Er bekannte selbstkritisch, er fühle sich nicht als Weltverbesserer, sondern nur manisch zum Geschichtenschreiben berufen.