Morgenland und Doppeladler

Eine Reise auf den Spuren Österreich-Ungarns im Orient

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Der durchschnittliche Tourist um 1900, der Geld und Muße hatte, suchte im Orient in erster Linie das exotische Bühnenbild, das seine Sehnsüchte nach Bildern aus 1001 Nacht befriedigen konnte. Auf den gewohnten Komfort musste er dabei nicht verzichten, war doch die Tourismusindustrie bereits im 19. Jahrhundert hoch entwickelt. In den europäischen Reisebüros war es möglich, eine »all inclusive« Reise in eine inszenierte Welt zu buchen, in der die Reisenden unter sich blieben: »Ägypten ohne Ägypter«. Und so bestiegen die Reisenden im Orient Schiffe und Züge europäischer Transportunternehmen, wohnten in Grand Hotels westlicher Aktiengesellschaften, speisten in französischen Restaurants, tranken in Bierhallen mit karierten Tischtüchern und Wiener Bugholzgestühl böhmisches Bier, lauschten in Opernhäusern italienischen Sängerensembles, ließen sich in Kuranstalten von deutschen Ärzten kurieren und vor einer orientalischen Kulisse von österreichischen Fotografen ablichten.