Morgensterns Kater, Ringelnatzens Pinguin

Fortgesetzte lyrische Kapriolen und Karikaturen

von

Begeht man das Todesjahr eines Autors gewöhnlich, um diesen dann um so gründlicher dem Vergessen anheimzugeben, beweist Joachim Klinger die Lebendigkeit dieser beiden unglaublich tiefsinnigen Chef-Possenreißer der deutschen Literatur mit neuen Gedichten, in denen Ringelnatz und Morgenstern ein unbekümmertes Nachleben führen. Wie schon in dem im vergangenen Jahr erschienenen Band In Hafenkneipen trifft sich gern / der Ringelnatz mit Morgenstern, fabuliert der Autor auf das schönste von den zuweilen sehr diesseitigen Abenteuern der beiden: Da wird Ringelnatz vom Teufel heimgesucht, interessiert sich aber wenig für jedwelchen Pakt mit selbigem, so daß der Leibhaftige auf der Stelle gestankverbreitend verdampft. Morgenstern hingegen ist schwer verliebt in ein gewisses Fräulein Zick, während die seiner Imagination entsprungenen Herren Palmström und Korf munter ihr Unwesen treiben.