Muellers Weg ins Paradies

Nonkonformismus im Bern der Sechziger Jahre

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Der Nonkonformismus der sechziger Jahre: Jugendszenen haben literarische Ambitione, in den Kellern der Berner Altstadt entstehen Lese- und Diskussionspodien, so die legendäre ‚Junkere 37‘. Sehr zum Ärger des Establishements, das die ‚Keller-Poeten‘ als ‚Nonkonformisten‘ beschimpft. Diese verstehen das als Ehrentitel und beginnen fortan, laut und deutlich gegenzureden – an heissen Themen fehlt es nicht: die Rolle der Schweiz im Zweiten Weltkrieg, das bernische ‚Asozialengesetz‘, die Expo in Lausanne. Man demonstriert in Ins und Witzwil gegen die Inhaftierung von Militärdienstverweigerern, trifft sich konspirativ am Bieler See, povoziert den Burgdorfer Literaturskandal, hisst die Vietconflagge auf dem Berner Münster.
Als kundiger Führer duch den non-komformistischen Untergrund fungiert der Gammlerpoet René E. Mueller. Als Kind ein administrativ versorgter Unerziehbarer, später von Friedrich Dürrenmatt und Dieter Bührle finanziell unterstützter Schriftsteller, schliesslich Asche im Indischen Ozean. Auf seinem Weg durch die Sechziger Jahre hat er als Bürgerschreck kein Fettnäpfchen ausgelassen.