Münchner Reden zur Poesie

Münchner Rede zur Poesie

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Er greift darin eine der ältesten Streit-Fragen der abendländischen Poetik auf: die Frage nach den Ursprüngen dichterischer Inspiration. In Auseinandersetzung mit den Äußerungen von Lyrikern des 20. Jahrhunderts wie – neben vielen anderen – Rudolf Borchardt, Joseph Brodsky, René Char, Lars Gustafsson und Octavio Paz, von Philosophen wie Peter Bieri und Hans Blumenberg und Germanisten wie Heinz Schlaffer und Peter von Matt entwickelt er eine eigene, pointierte Position, die von der These ausgeht, dass die Quelle, „aus der die klarsten Wasser sprudeln“, „im Dunkeln verborgen“ bleibe: „Die Hirnforschung wird uns früher oder später darüber auf-klären können, wie dieser Überfall genau funktioniert, der für einen Moment – wie lange eigentlich? – das Bewusstsein außer Kraft setzt oder eine ähnliche Operation ausführt, die an einen geglückten Bankraub erinnert: auf jeden Fall geht es so schnell, dass der Hergang nur schwer zu rekonstruieren ist.“