Musenzirkel

Erster Halberstädter Bogen

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Vom 10 bis 13. Juli 2012 fand im Gleimhaus in Halberstadt ein literarisches und zugleich literaturhistorisches Projekt statt. Vier Autoren fanden sich zu einem „Musenzirkel“ zusammen. Mit diesem Titel wird darauf Bezug genommen, dass Johann Wilhelm Ludwig Gleim in den 70er Jahre des 18. Jahrhunderts einen „auserlesenen Zirkel von Musensöhnen“ (Gleim) oder auch „Musenzirkel“ um sich versammelte. Diesem gehörten u.a. an: Johann Georg Jacobi und Wilhelm Heinse, aber auch Johann Benjamin Michaelis und Johann Wilhelm Ludwig Gleim (der Jüngere). Der Kreis zerschlug sich durch Wegzug oder Tod der Beteiligten – es blieben die Dokumente der Freundschaft und Geselligkeit, etwa die Gedichtsammlung Die Büchse, ein Produkt geselligen Feierns und Dichtens. Gerade der Winter 1774 wurde dazu genutzt, sich in den Büchsen-Gedichten über „Kritiker und Journalisten“ lustig zu machen. Mit dem Projekt „Musenzirkel“ will das Gleimhaus aus dem Haus des längst verstorbenen Gleim und vor dem Hintergrund einer reichen literaturgeschichtlichen Tradition in der Harzregion eine Brücke in die Gegenwart literarischen Schaffens schlagen. Zu Gast sind der Lyriker Richard Pietraß (geb. 1946) aus Berlin, die Autorin und Professorin für Deutsche Verssprache und Diktion an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch, Kerstin Hensel (geb 1961), die Hallesche Autorin Simone Trieder (geb. 1959) und Christian Kreis aus Halle (geb. 1977), Preisträger des Georg-Kaiser-Förderpreises des Landes Sachsen-Anhalt (2008). Die vier Autoren eint das Interesse an dem gemeinsamen Gespräch und ihr genauer Umgang mit der deutschen Sprache.