Myanmar im Spiegel der historischen Fotografie

Zum ersten Mal wird der mannigfaltige Bestand historischer Myanmar-Aufnahmen des Ethnologischen Museums zu Berlin in einer Publikation präsentiert. Künstlerisch wertvolle und lebendige Bilder aus der Frühzeit der Fotografie Asiens zeigen über 100 unterschiedliche ethnische Gruppen. Die Auswahl der Motive verdeutlicht die oftmals pittoreske und exotische Sicht auf Land und Menschen, wie sie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts typisch war. Malerische Motive, aber auch dokumentarische Bilder zeigen die kulturell reiche Region und geben Einblick in Aussehen, Kleidung und Alltagsleben der Bewohner Myanmars.
Die ersten Fotostudios des asiatischen Kontinents entstanden auch im einstigen Burma, das 1989 in „Republik der Union Myanmar“ umbenannt wurde. Wissenschaftler und Sammlungsreisende, nicht zuletzt der Gründer des Berliner Völkerkundemuseums, Adolf Bastian, verbrachten längere Zeit dort, da damals große Begeisterung für diesen Teil Asiens entbrannt war. Auch heute ist das Interesse an dem Land, das lange Zeit für Besucher unzugänglich war und sich nun langsam wieder öffnet, sehr groß. Anlässlich der Ausstellung „Myanmar im Spiegel der historischen Fotografie“ im Ethnologischen Museum erscheint dieser Band, welcher die Fotografien der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf wissenschaftlich fundierter Basis und die damals wichtigsten Fotografen, wie Felice Beato und Philipp Adolphe Klier, vorstellt. Zudem werden der zeitliche Kontext und die damalige Sichtweise des Westens auf die Einwohner Myanmars thematisiert.