Nach Tanzenberg

Eine Lossprechung

von

Der vorliegende Entwicklungsroman schildert die Erfahrungen des Autors im Laufe von sieben Jahren Aufenthalt in jenem katholischen Internat, das unter anderem Peter Handke, Florian Lipuš, Gustav Januš und Valentin Oman besucht haben. Nicht alle denken in Dankbarkeit daran zurück. Denn das nach Entfaltung verlangende Individuum trifft hier auf eine jenseitsorientierte Ordnung, das Fleisch hat sich dem Wort zu unterwerfen, mittelalterliche Strukturen treffen auf neuzeitliche. Solcherlei Spannungen verfolgen den aus den Kärntner Bergen stammenden Zögling noch lange nach seinem halb freiwilligen Austritt aus der Anstalt; in Form diverser Funktionäre desselben Systems begegnen sie ihm auch in der Zeit nach Tanzenberg.
Das Buch will nicht abrechnen, sondern authentisch erzählen und gewissen Nachwir-kungen auf den Grund gehen.

Im Übrigen scheint es sich mit den Jugenderinnerungen so zu verhalten wie mit einem im Dunst der Ferne verzitternden Gelände. Mag es aus der Nähe besehen aus zermarterten Agrargelände samt Misthäufen und vermodernden Heuschuppen bestehen – mit wachsendem Abstand verschummert sich derlei mit den bläuliche Luftschichten, die sich zwischen Auge und Landschaft legen, so dass alles Widerwärtige und Unerfreuliche in malerischen Dunst aufgeht, die Objekte verlieren ihr harten Umgrenzungen, das Schroffe und Widerspenstige rundet sich ab zu einer sanften, beseelten Landschaft, die ihrerseits sich auflöst im Harmoniebedürfnis des Betrachters.