Nachrichten aus Gaza

Als am 27. Dezember 2008 die Aggression gegen den Gazastreifen begann, erinnerte der Medientenor an die jüngsten imperialistischen Kriege, wie sie bereits gegen den Irak, Afghanistan und Jugoslawien geführt wurden: Die Opfer werden zu Tätern erklärt und die eigentlichen Hintergründe des Konflikts in den Hintergrund gedrängt.
Krieg beginnt nicht im luftleeren Raum. Krieg beginnt in den Köpfen. Krieg passiert, weil wir ihn zulassen, verschanzt in unserer passiven Distanz, trägen Hilflosigkeit oder angeblichen Neutralität.
Vielleicht auch in der gewählten Flucht in eine Form von Vergangenheitsbewältigung, aus der wir nichts lernen, da sie
von der Gegenwart abgetrennt wird und nur mehr als Entschuldigung für unsere Zustimmung zu heutigen Kriegen dient. Dass die Wahrheit bekanntlich das erste Opfer des Krieges ist, beginnt schon mit der Bezeichnung „Krieg“ für den Überfall einer hochgerüsteten Armee auf eine unbewaffnete Zivilbevölkerung. Zum imperialistischen Dauerkrieg gehört deshalb auch die mediale Aufbereitung und Propaganda, in der sich der Westen als neutraler Mediator präsentiert, der mit einer humanitären Intervention in einen Konflikt eingreift oder – wie es auch unser Freund aus Palästina ausgedrückt hat – schließlich auf dem diplomatischen Parkett durchzusetzen versucht, was der Aggressor durch seine Massenvernichtungswaffen nicht schaffen konnte.
Die „Nachrichten aus Gaza“ sollen eine Alternative darstellen zum Einheitsbrei der Mainstreammedien und den zionistischen Bloggern.
Sie berichten authentisch und informieren unmittelbar von Betroffenen und geben uns die Chance, nicht nur die Zensur,
sondern auch die Geographie zu überwinden.
Das Buch „Nachrichten aus Gaza“ erstreckt sich über den Zeitraum vom 27. Dezember 2008 bis zum November 2009.
Ergänzt werden sie durch „Nachrichten aus Gaza Teil II“ mit den Nachrichten bis zum Sommer 2011.