Nachrichten aus Hollywood, New York und anderswo

Der Briefwechsel Eugen und Marlise Schüfftans mit Siegfried und Lili Kracauer. Eingeleitet und kommentiert von Helmut G. Asper. Ergänzt mit Briefen Eugen Schüfftans an Berthold Viertel sowie Beiträgen von Kathinka Dittrich, Pierre-Damien Meneux und Robert Müller

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Der Filmhistoriker Siegfried Kracauer und der Kameramann Eugen Schüfftan waren persönlich befreundet. Sie hatten sich im Exil, auf der Flucht nach Amerika, während der gemeinsamen Reise auf dem Flüchtlingsschiff ‚Nyassa‘ kennen gelernt, mit dem sie am 25. April 1941 in New York gelandet waren. Kracauer konnte schon bald die Arbeit an seiner Filmgeschichte ‚From Caligari to Hitler‘ fortsetzen, während Schüfftan sich bemühte, einen Job als Kameramann in Hollywood zu bekommen. Mit der Übersiedlung Schüfftans nach Hollywood Ende 1941 setzt der Briefwechsel ein, der überwiegend aus der Zeit bis 1952 stammt und ein eindringliches Porträt der Arbeit und der beruflichen und privaten Sorgen der beiden Exilanten in New York und Hollywood zeichnet. Ergänzt wurde die Korrespondenz durch zwei Briefe Schüfftans an den Schriftsteller und Regisseur Berthold Viertel und Kracauers Filmtreatment ‚Jacques Offenbach‘, das hier erstmals veröffentlicht ist und das Schüfftan versuchte, in Hollywood zu produzieren. Da er nicht Mitglied in der amerikanischen Kameraleute-Gewerkschaft werden konnte, reiste er schon bald nach Kriegsende auf der Suche nach Arbeit ständig zwischen Europa, Kanada und USA hin und her, worüber dieser Briefwechsel Aufschluss gibt. Weitere Dokumente zu Kracauer und Schüfftan sowie Beiträge über Schüfftans Kameraarbeit im Exil und eine persönliche Erinnerung an ihn ergänzen den Briefwechsel.