Namengebung in Ostfriesland

Personennamen - Patrnymische Namen. Ursprung, Entwicklung, Niedergang.

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„Personennamen sind Ostfrieslands ältestes Kulturgut“, schreibt Manno Peters Tammena im Vorwort seines neuen großen Buches zur ostfriesischen Namengebung. Er weiß, wovon er spricht, denn eine mehr als fünfzig Jahre andauernde Sammlung von friesisch-ostfriesischen Taufnamen und eine fast ebenso lange intensive Forschungsarbeit liegen dem umfangreichen Werk zugrunde. Mehr als 43 000 Namen dokumentiert Tammenas Verzeichnis und in ausführlichen Erklärungen schildert der aus Funk und Fernsehen und seinen Beiträgen für das Ostfriesland Magazin bekannt gewordene Namenforscher, wie es zur spezifischen Form der ostfriesischen Taufnamengebung kam, wie sie sich entwickelte und warum sie nach und nach an Bedeutung verlor.
In einer Zeit, in der werdende Eltern sich bei der Wahl der Vornamen für ihre Kinder Anregungen auf Auslandsreisen oder aus dem Internet holen und die Vornamen„mode“ mehr und mehr globalisiert wird, denkt man bei einem Buch, das die regionalen Namenbesonderheiten vergangener Epochen sammelt und erläutert, zuerst an ein Handbuch für die Onomastik, für Historiker und Genealogen. Das ist dieses Buch auch in erster Linie. Aus Liebe zur heimatlichen Sprache und Kultur hat sein Verfasser in jahrzehntelanger Sammelarbeit aus allen erreichbaren genealogischen und sprachhistorischen Quellen reichhaltiges Material zusammengetragen und eine umfassende, facettenreiche Darstellung der eigenwilligen ostfriesischen Namenwelt geschaffen. Er liefert damit eine willkommene sprach- und kulturgeschichtliche Ergänzung zu den Arbeiten über das West- und das Nordfriesische. Zugleich aber gibt das Buch zahlreiche Anregungen zur Wiederaufnahme der traditionellen Namen, die ja gerade für denjenigen, der nach dem Besonderen, Außergewöhnlichen sucht, eine Fundgrube sind. Für die Wahl solcher Namen liefert das Buch die historische und sprachliche und damit auch rechtlich wirksame Begründung, auf die sich Standesämter und Gerichte stützen können.
In allgemein verständlicher Sprache erschließt dieses Buch, das als Lebenswerk von Tammenas Forschungen bezeichnet werden darf, jedem sprach- und kulturgeschichtlich Interessierten eine reizvolle deutsche Namenlandschaft. Deshalb dürfte „der Tammena“ schon jetzt als Standardwerk!