Natashas Nase

Roman

von

Elena Lappin, deren Erzählungsband Fremde Bräute große Beachtung fand, hat ihren ersten Roman geschrieben. Ein Buch, das den Leser zum Lachen reizt, auch wenn alles eigentlich gar nicht zum Lachen ist. Natasha Kaplan, eine etwas überdrehte jüdische Amerikanerin, die mit ihrem Mann Tim und der Tochter Erica in London lebt, wird zur Überraschung aller Chefredakteurin bei der anglo-jüdischen Kulturzeitschrift Die Nase. Die Arbeit könnte ihr großen Spaß machen, wären da nicht die verschrobenen Mitglieder des geschäftsführenden Vorstands, die dem verstorbenen Chefredakteur Franz Held nachweinen und ständig über die finanzielle Misere der Zeitung lamentieren. Spenden werden deshalb gerne entgegengenommen, doch als der Deutsche Dr. Hoffmann gleich 50.000 Pfund schenken will, werden alle hellhörig: Was ist, wenn der Deutsche ein Nazi war und mit der großzügigen Spende sein Gewissen beruhigen will? Das richtige Alter hätte er. Elena Lappin ist ein seltener Spagat gelungen: Mit hinreißender Situationskomik beschreibt sie die Erlebnisse Natashas und ihrer schrägen Familie, die sich nicht aus der tragischen Geschichte stehlen kann. Ein Buch, dessen wunderbare Leichtigkeit besticht.