Neunte Sünde. Sprechverbot

Zwischenwelten – Liebe zwischen den Welten (Karoline Ehrlich) / Bis in den Tod. Ein Liebesgeständnis (Katharina Vokurka). Gedichte

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Was passiert wenn Licht und Schatten aufeinander treffen? Durchdringt das Licht den Schatten oder wirft der Gegenstand mithilfe seines Schattens eine Dunkelheit auf das Licht? Das Leben in einer bourgeoisen Gesellschaft formiert das immanente Licht- und Schattenspiel einer Zwischenwelt. Dort begegnen sich zwei Liebende, die füreinander bestimmt sind. Eine Zwischenwelt ist ein Idealbereich, realitätsfrei, in der keine personenspezifische Zuordnung möglich ist. Der höchste Wert in einer solchen Welt ist die Liebe, doch Liebe ist ohne Freude nicht möglich. Wenn aber die Liebe den Einzelnen aus der Gesellschaft in eine Zwischenwelt entzieht, verbannt ihn die Gesellschaft und seine Freude wird gemindert. Die Liebe in der Zwischenwelt fängt ihn wieder auf, denn sie ist eine vollkommene Liebe, die gelebt wird und bis in den Tod hinein andauert (und vermutlich darüber hinaus). Sie ist von allen realitären Einflüssen der Außenwelt geschützt. Sie kann ewig währen, sich freudig entfalten und entwickeln; das Licht und den Schatten für immer vereinen, weil sie zwischen den Welten in einem Vakuum stattfindet, in einer idealen Welt, an einem Ort, an dem Geschehnisse für immer verborgen bleiben. Licht und Schatten begegnen sich dort, wie sich zwei füreinander Geschaffene liebevoll durchdringen und bedingen. Die jeweiligen Teile dieses Gedichtbandes erzählen von Momenten, in denen Liebesgeständnisse die Liebe bis in den Tod hinein verkünden. Sie berichten vom menschlichen Geschick die verborgene Liebe von der Realität fernzuhalten, von der Vereinigung der Liebenden, vom schmerzlichen Verlust des Partners durch den immer wiederkehrenden Aufbruch in die Gesellschaft und von der Lust des gemeinsamen Eintritts in das verborgene Paradies der Zwischenwelt, geleitet von der Erkenntnis, dass wahre Liebe niemals vergeht, sondern nur nicht gelebt werden kann.